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Deutscher Amateur Radio Club e.V.
Ortsverband V28 Ludwigslust

Chronik

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Die Anfänge des Amateurfunks in Ludwigslust liegen in den dreißiger Jahren des 20.Jahrhunderts und sind u.a. mit den Namen der OM‘s Kaiser, Kahl und Heißner verbunden. Ab Sommer 1953 war es in der DDR nach dem 2. Weltkrieg wieder möglich, legal Amateurfunk zu betreiben. Enthusiasten, wie auch Erich Kahl -DM2AFB-, versuchten aber schon vor diesem Datum als „Schwarzfunker“ ihr Hobby auszuüben. Nach der Zulassung des Amateurfunks in der DDR, wurde Anfang der 50`ziger Jahre unter dem Dach der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) eine Sektion Nachrichtensport gegründet, die auch in einer Ortsgruppe in Ludwigslust aktiv wurde. Es kam zur Errichtung einer Klubstation, die mit dem Rufzeichen DM3KDB QRV war. Die Anfänge des Amateurfunks sind eng mit den Namen der OM`s Erich Kahl -DM2AFB- und Jürgen Weiher -DM3DB- verbunden, die auch als Leiter der Klubstation für die erfolgreiche Entwicklung unseres Ortsverbandes u.a. im Ausbildungs- und Wettkampfbetrieb wesentliche Impulse über Jahrzehnte gaben.Unvergesslich ist auch die technische Ausbildung von Jürgen Gaberding(DM2BKB) und Werner Schäfer. Die hier gebauten Geräte waren nicht nur für den Amateurfunk gut, sondern sicherten auch einen prima Westempfang, was besonders motivierte. 1965 wurde die Ausbildung vom jüngsten Funkamateur Europas, Gernot Hendrich(DM3PDB) geleitet. Viele von Ihnen ausgebildete Funkamateure sind heute noch im OV aktiv. Sehr aktiv war auch die Sektion Nachrichtensport der EOS Ludwigslust. Viele SWLs und VHFLs wurden von Karl Skuthan (DM2BMB) und Rainer Müller (DM2CMB) ausgebildet. 1970 gab es sogar in den Räumen der EOS eine eigene Hörerprüfung. In den 70-ger Jahren mussten alle gesellschaftlichen Einrichtungen( der DDR) für militärischen Nachwuchs sorgen.

Hoererlizenz

Die GST-Grundorganisation des VEB Baustoffmaschinen Ludwigslust sah in der vormilitärischen Laufbahnausbildung-Tastfunk- neue Möglichkeiten. Funkamateure wie Siegfried Wirth , DL2SWU (damals Kreisausbildungsleiter) und Klaus-Dieter Mach, DF7TG wurden als Ausbilder erfolgreich eingesetzt. Von der Hobbyseite wurden sie gepackt und mit moderner Funktechnik,z.B SEG-15D geködert. Aber die Ausbildung wurde auch gut bezahlt. An nationalen und internationalen KW- Contesten nahmen wir als Klubstation erfolgreich teil, was Pluspunkte bei der GST brachte. Platzierungen unter den ersten 10- 20 Teilnehmern wurden laufend erreicht. Beim damaligen Klubmarathon belegte unsere Station 3x hintereinander den ersten Platz.

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In Anerkennung unserer Aktivitäten und der erreichten Erfolge, bekamen wir vom Bezirksvorstand der GST einen neuen Transceiver „Teltow 215 C“ später einen „Teltow 215D“ für die Klubstation überreicht. Im Jahr 1979 wurde wieder Ausbildungsbetrieb organisiert, da die nächsten Interessenten für unser Hobby an die Tür der Klubstation klopften. Unser Trägerbetrieb der VEB Baustoffmaschinen Ludwigslust sponserte einen neuen Sender mit 1Kw Sendeleistung und neue QSL Karten. Antennenbau war angesagt, um den Sender betreiben zu können. Es wurden die ersten Kreiskenner- Expeditionen organisiert und durchgeführt, u.a. auf der Insel Lieps, wo unser Ortsverband noch heute jährlich einen Fieldday ausrichtet.

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In den 80‘ziger Jahren bekamen die lizensierten Funkamateure neue Rufzeichen zugeteilt. Aus dem Präfix DM wurde Y2 für DDR. Der Andrang auf den neuen Landeskenner Y2 war weltweit sehr groß. Weitere Kreiskenner- Expeditionen sind durchgeführt worden, wie z.B. die Kreise Wittstock, Kyritz, Pritzwalk, Anklam und Brandenburg. In den Räumen der Klubstation ( DM3DB) wurden es zu eng. Die BAMA stellte uns neue Räume zur Verfügung und der Umzug begann. Antennenbau war wieder angesagt, es wurde u.a. eine 3- Band Quad an einem 9 m hohen Mast auf dem Flachdach installiert. Seit 1979 fahren die Funkamateure aus Ludwigslust in ein Sommercamp/ Fieldday auf die Insel Lieps im Schweriner See. Hier steht neben dem Funkbetrieb der Spaß und das gesellige Beisammensein im Vordergrund. Beim jährlich stattfindenden Lindenfest unserer Stadt sind wir mit einem eigenen Stand präsent und stellen uns als Ortsverband vor.

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Ein neuer Hochleistungsempfänger konnte gekauft werden, wobei einige bürokratische Hindernisse umschifft werden mußten. Die Anzahl der Klubmitglieder wuchs weiter, mit Erfolg fand Ausbildungsfunkbetrieb statt. Die Kreiskenner- Expeditionen und Contestteilnahmen entwickelten sich endgültig zu einer Tradition. Es wurde Kontakt zum Pionierhaus der Stadt aufgenommen, um weiterhin Nachwuchsarbeit zu leisten. Dort war es uns auch möglich, einen Alternativstandort der Klubstation einzurichten, damit vor Ort Amateurfunk live praktiziert werden konnte. Im Laufe der Zeit kam es zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Funkpeilen. Diese AG unter Leitung von DG3SVG Günther Lüdeke und DH2SKB, Karl Boldt war sehr erfolgreich. Sie erreichte bei Wettkämpfen viele gute Platzierungen unter anderem DDR Meistertitel.

In der Wendezeit 1989/ 90 wurde der Radioklub der DDR umbenannt zum Radiosporverband (RSV) und wenig später aufgelöst und die meisten seiner Mitglieder aus Ludwigslust traten dem DARC bzw. VFDB bei. Anm.: Als es noch den Radioklub der DDR gab, traten einige Mitglieder, so auch Y23XB, dem DARC bei und zahlten ihren Beitrag in DDR –Mark. Wir erkannten,das der RSV mit ca.3000 OMs, Hörern etc. als eigener Verein keine Zukunft hatte.

Damit ist der DARC um den Ortsverband Ludwigslust mit dem DOK V28, neu gegründet am 03.10.1990 ,bereichert worden.Siegfried Wirth, DL2SWU wurde als erster Vorstands Vorsitzender gewählt. Er übernahm lange Zeit die Verantwortung für den Ortsverband V28. Später folgten Rolf-Guenther Säfcke, DL1SUS und Hellwig Amreihn, DM4HA als Vorsitzende. Durch die wirtschaftliche Lage unseres bisherigen Trägerbetriebes (neudeutsch: Hauptsponsor) BAMA und unsere angespannte finanzielle Situation waren wir gezwungen, die Räumlichkeiten der Klubstation aufzugeben. Es ging aber trotzdem weiter. Zu der aus den Räumen der Klubstation geretteten Technik, kamen bei den Mitgliedern neue Anschaffungen hinzu. Die Haupttätigkeit des Amateurfunks verlagerte sich jetzt zu individuellen Stationen der OM‘s nach Hause. Die Teilnahme an Contesten erfolgt durch Portabeleinsätze oder Bereitstellung der Stationen einzelner OM‘s, sofern diese nicht selbst als Einzelkämpfer aktiv werden wollten. Mitte der 90‘ziger Jahre wurde der Versuch unternommen, die Klubstation DK0LWL in einem alten Wasserturm unterzubringen. Ein idealer „Traumstandort“ schon zu DDR-Zeiten! Der Turm wurde uns von der Stadt gegen Miete (50 DM monatlich) zur Verfügung gestellt, Aktivitäten, wie der Aufbau einer Plattform für Antennen und erste Renovierungsarbeiten begannen. Dann kam das bittere Erwachen. Die Stadt konnte keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellen und unser Ortsverband sollte alle anfallenden Kosten übernehmen. Man kam nicht auf die Idee, dem Verein dasGrundstück symbolisch für eine Mark zu veräußern! Das war das Aus, so daß die Klubstation bis heute nicht wieder in eigene Räumlichkeiten einziehen konnte.Das Rufzeichen der Klubstation DK0LWL ist aber nach wie vor in der „Luft“. Technische Experimente im SHF-Bereich zeigten aber auch die Grenzen dieses Standortes ! 6 Wochen Testbetrieb einer Bake dokumentieren: Dieser Standort ist nichts besonderes ! Ab 1992 bis‘94 sind in Zusammenarbeit mit dem Freizeitzentrum und der Volkshochschule Ludwigslust drei Amateurfunklehrgänge durchgeführt worden. Diese wurden mit Erfolg von DL3SXB, Rainer Kaiser organisiert und geleitet. Die meisten der neuen Lizenzinhaber kamen über den CB- Funk zu uns, darunter fünf Frauen. In den Folgejahren gab es keine neuen Lehrgänge. Bei Bedarf konnte die Ausbildung über den Landesjugendverband in Plau absolviert werden. Erst im Jahr 2000 fanden wieder Lehrgänge statt,geleitet durch Heinz Vogel, DL1SUI, in denen fünf neue OM‘s zuerst das Hörerrufzeichen und einige Monate später die Lizenzklasse 3 erreichten. Damit hat unser Ortsverband zur Zeit ca.35 Mitglieder. Die Mitglieder unseres OV‘s kommen nicht nur aus Ludwigslust, sondern u.a. auch aus Neustadt-Glewe, Neu Krenzlin, Neu Kalis, Eldena , Goldenbow, Kobande und Dömitz, Auch zu unseren Nachbar Ortsverbänden wie Grabow, Lüchow/Dannenberg, Plau am See und Parchim, um nur einige zu nennen, haben wir regen Erfahrungsaustausch.

Im Jahr 1995 kam ein neuer Höhepunkt in unserem Klubleben hinzu. Es wurde auf Initiative von DG4SUA, Hellwig Amreihn und DG1SUJ, Klaus- D. Schoop ein Sommerfieldday ins Leben gerufen, auf dem sich Funkamateure aus ganz Deutschland treffen. An einem Tag des Treffens wird auch ein Mobilwettbewerb veranstaltet. Im Rahmen des Sommerfieddays fand 1998 das große DSW Treffen statt.

DSW Treffen 1998

Während des Treffens wurden diverse maritime Spiele mit Afu bezug umgesetzt. Beispielhaft seien der Antennenweitwurf oder das schieben unseres OV Boots genannt. Letzteres musste auf dem Trailer vom Team in kürzester Zeit einmal eine Runde auf der 400m Speedwaybahn geschoben werden. Irgendwie waren wir durch die Lieps gut im Training. In den folgenden Jahren wurde der Fieldday auch in Grabow an der Hechtforthsschleuse durchgeführt. Leider wurde die neue Location verkauft und der OV hat bis dato keinen geeigneten Alternativstandort gefunden. Hoffen wir mal, dass wieder bessere Zeiten kommen. Fortsetzung folgt ;-)

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